Gerade dann, wenn ein Wetterwechsel ansteht, wie es gerade mit dem Kälteeinbruch der Fall ist, leiden viele Menschen an Migräne. Auch ich bin Migränikerin und war viele Jahre lang vergeblich auf der Suche nach Linderung. Eine Freundin, die so wie ich an Migräne leidet, empfahl mir vor Jahren, es einmal mit Yoga zu versuchen… Da ich inzwischen selbst schon seit einigen Jahren Yogalehrerin bin, könnt ihr euch denken, dass ihr Vorschlag mir tatsächlich teilweise sehr geholfen hat.
Migräne wird oft fälschlicherweise als „Kopfschmerz“ bezeichnet, doch dies ist in keinster Weise eine geeignete Beschreibung für diese neurologische Erkrankung.
Der Migräneschmerz tritt meist nur auf einer Seite des Kopfes auf, kann stechend, pulsierend und/oder klopfend sein und bringt häufig Begleitsymptome wird Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Sprachstörungen, Verlust des Gleichgewichtssinns und eine extreme Lärm- und Lichtempfindlichkeit mit sich. In einigen Fällen wird die Migräne von einer sog. „Aura“ angekündigt, welche sich vor allem durch Wahrnehmungsstörungen auszeichnet.
Kann Yoga Migränikern helfen?
Meiner persönlichen Erfahrung kann eine regelmäßige Yogapraxis die Häufigkeit und die Stärke von Migräneattacken positiv beeinflussen und andere Therapien sinnvoll ergänzen, da Yoga das Stresslevel senkt und das Wohlbefinden fördert.
Da Migräne eine sehr individuelle Erkrankung ist, sollte man sich behutsam an die einzelnen Asanas herantasten um herauszufinden, was einem gut tut. So manches Mal habe ich z.B. in einem wohlmeinenden Artikel die Empfehlung gelesen, Vorbeugen seien bei Migräne hilfreich. Eine stehende Vorwärtsbeuge kann ich jedoch definitiv nicht bewältigen, wenn ich unter Migräne leide.
Ich habe in der Vergangenheit auch schon zwei- oder dreimal die Erfahrung machen müssen, dass Rückbeugen bei mir eine Migräneattacke auslösen können. Ich würde Migränikern daher empfehlen, im Bereich „sanfte“ Rückbeuge zu bleiben und es hier keinesfalls aus falschem Ehrgeiz oder für das perfekte Foto in den sozialen Netzwerken zu übertreiben.
Als angenehm, beruhigend und entspannend empfinde ich – je nach Stärke meiner Migräne – folgende Asanas:
- die Kindhaltung
- Katze/Kuh
- „Legs-Up-The-Wall“ (in Rückenlage die Beine an die Wand lehnen; sehr sanfte Variante des Schulterstandes)
- den liegenden Schmetterling, den Oberkörper hierbei auf einem Bolster abgelegt
- Savasana
Leidest du ebenfalls an Migräne? Sprich mich vor oder nach der Kursstunde gerne an, sobald der reguläre Unterricht nach Ende des Lockdowns wieder stattfindet.